Case Snocks
So wurde Snocks-Gründer Johannes Kliesch zur Personal Brand
In der E-Commerce-Bubble ist Johannes Kliesch, Co-Gründer und CEO des Mode-Labels Snocks, bekannt wie ein bunter Hund. Das liegt auch an den 6 LinkedIn-Posts, die sein Team jede Woche produziert. Ein enormer Aufwand, den das noch junge Start-up betreibt, um den Chef zur Personal Brand aufzubauen. Doch er scheint sich zu lohnen.

Wenn Johannes Kliesch auf Linkedin postet, hört die E-Commerce-Branche hin. Egal, ob er auf dem Social Network neue Mitarbeiter sucht, nach Lösungen für operative Probleme sucht oder sich über das Für und Wider von Office-Hunden auslässt. Seine Posts bringen es regelmäßig auf sechsstellige Reichweiten – und das, obwohl es sechsmal pro Woche Linkedin-Updates von ihm gibt. Ein Abnutzungseffekt scheint sich nicht einzustellen. Seit Kliesch 2019 das erste Mal auf LinkedIn postete, zeigt seine Erfolgskurve steil nach oben. Heute folgen ihm über 86.000 Menschen – 2020 waren es noch 17.000.
Der Kopf hinter Kliesch’s Durchbruch als Personal Brandheißt Larissa Anna Weber. Als "Teamlead Personal Brand" bei Snocks ist sie ausschließlich für die Außenwirkung ihres Chefs zuständig. Nicht nur auf Linekdin, sondern auch auf allen anderen sozialen Netzwerken, etwa Instagram, Titok oder Youtube, sowie im hauseigenen Podcast. Zu ihrem Team gehören zwei weitere Vollzeitkräfte, zwei Teilzeitkräfte und der Ghost Writer Oliver Kohl, aus dessen Feder die extrem erfolgreichen Linkedin-Posts stammen.
Sehr viel Aufwand, um den 28-jährigen Co-Gründer eines Socken-Herstellers zur Marke aufzubauen. Doch Kliesch glaubt an die Wichtigkeit einer starken Online-Präsenz für CEOs. Er wollte nicht nur ein Gesicht für sein Unternehmen sein, sondern auch die Reichweite und den Einfluss von Snocks erheblich steigern. Larissa Anna Weber verdeutlicht die Vision:
"Unser Ziel war es, Johannes Kliesch als eine einflussreiche Stimme in der Welt des Unternehmertums zu etablieren und gleichzeitig Snocks als Innovator zu positionieren."
Konkrete Größen messen den Erfolg
Dabei geht es Kliesch weniger um persönliche Eitelkeiten, als um ganz konkrete und mehr oder weniger messbare positive Effekte für sein Unternehmen.
"Wir verwenden eine Vielzahl von Kriterien, um den Erfolg der Personal Brand zu evaluieren", so Weber. "Wir messen die Anzahl der Leads für unsere hauseigene E-Commerce-Agentur Snocksulting, die Anzahl der Bewerbungen von Menschen, die bei Snocks arbeiten wollen, und die Anzahl der Anfragen für Speaker-Einsätze von Johannes. Diese Zahlen zeigen uns, dass unsere Strategie aufgeht."
Neben diesen konkreten Messgrößen spielten aber auch weichere Faktoren eine große Rolle, ergänzt die Personal Brand-Verantwortliche. Die Reichweite und positive Wahrnehmung von Johannes Kliesch führe dazu, dass sehr viele Dienstleister und Agenturen im E-Commerce-Universum mit Snocks arbeiten wollen – was sich oft positiv auf die Konditionen auswirkt.
Bei akuten Problemen und Schwierigkeiten mit Plattformen wie Amazon ist die Lösung oft nur einen Linkedin-Post entfernt. Johannes‘ enge Kontakte mit den führenden Köpfen der Branche sorgen zudem für viel innovative Kraft für Snocks.

Die Persönlichkeit muss stets "echt" sein
Auch wenn Johannes Kliesch schon seit mehreren Jahren keinen seiner Posts mehr selbst schreibt: Die Personal Branding-Expertin betont, wie nah ihre Arbeit mit der Persönlichkeit ihres Chefs verbunden ist.
Die Inhalte für alle Posts werden in wöchentlichen Meetings von Kliesch festgelegt und spiegelten jederzeit seine Überzeugungen wider. "Die Authentizität von Johannes ist von unschätzbarem Wert. Menschen wollen echte Geschichten und Erfahrungen hören", so Larissa Anna Weber. "Der Johannes, den man auf Linkedin kennenlernt, muss mit dem übereinstimmen, den man auf Events oder im 1:1-Gespräch trifft, sonst ist die Personal Brand Fake – und das würde nicht funktionieren."
Larissas Tipps für den Aufbau einer Personal Brand
- Authentizität: Die Persönlichkeit und die Werte des CEOs sollten in seinen Beiträgen und Botschaften klar erkennbar sein.
- Zeit und Geduld: Die Entwicklung einer starken Personal Brand erfordert Zeit. Kontinuität und Geduld sind entscheidend, da die Reichweite auf LinkedIn nur langsam wächst.
- Realistische Erwartungen: Nicht jeder Post wird viral gehen. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben und den langfristigen Nutzen im Auge zu behalten.
- CEO-Engagement: Der CEO sollte persönliche wöchentliche Zeit in das Personal Branding investieren und als gutes Vorbild vorangehen.