KOMMENTAR

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Personal Branding lässt keinen Raum für Hass

Brand Safety ist auf Linkedin noch kein großes Thema. Das liegt weniger an den Bemühungen der Plattform, die einige Bemühungen gestartet hat, das Thema zu bespielen. Wie mehr liegt es in der DNA des Personal-Branding-Gedankens: Wer mit seinem Namen, seinem Arbeitgeber und seinen Kontaktdaten präsent ist, macht sich angreifbar und überlegt sich sehr gut, welche Inhalte und Kommentare er/sie postet. Davon ist W&V-Redakteurin Lena Herrmann überzeugt.

Lena Herrmann findet: Klarnamen und Kontaktdaten schützen vor Hasskommentaren. Aus diesem Grund ist Linkedin nach wie vor noch ein recht friedlicher Ort und ein sicherer für Marken.

Immer mehr rückt Linkedin auch als Plattform für Paid Media in den Fokus vieler Marken. Zum einen, weil hier besonders Corporate-Themen ihre Zielgruppe finden. Aber auch, weil das Thema Brand Safety auf Linkedin aktuell noch gut zu gewährleisten ist. Das liegt zum einen an den gut verdienenden und top ausgebildeten User:innen von Linkedin in. Sie sind politisch gemäßigt, an einem sachlichen und konstruktiven Austausch interessiert und haben gelernt, Argumente der Gegenseite gelten zu lassen.

Vor allem aber liegt es an in der DNA von Linkedin: Wer sich hier mit Klarnamen, Arbeitgeber und Kontaktdaten präsentiert, der ist daran interessiert, sich selbst so gut wie möglich zu positionieren. Hasskommentare, Bemerkungen unter der Gürtellinie und diskriminierende Aussagen jedoch lassen das eigene Standing schnell schrumpfen.

Linkedin nimmt das Thema ernst

Und auch, wenn die Microsoft-Tochter Linkedin einiges tut, um den Unternehmen, die hier werben, Brand Safety zu gewährleisten: Bisher gibt es kaum Bedarf dafür. Und das wird voraussichtlich auch bleiben, so lange sich Linkedin als Plattform präsentiert, auf der die Selbstdarstellung eine wichtige Rolle spielt, der Community- und Austausch-Gedanke weiter eine wichtige Rolle spielt und Jobs über Linkedin vergeben werden.

Niemand will schließlich jemanden unter seinen Follower:innen oder gar in seinen Kontakten haben, der/die Inhalte postet, die in einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft nichts verloren haben. Solange dieser Gedanke der wichtigste ist, werden auch einzelne Ausreißer auf Linkedin wenig Gehör bekommen.

Dass Linkedin mit einigen Kooperationen und Maßnahmen dennoch das Thema Brand Safety ernst nimmt, lässt hoffnungsfroh stimmen, dass die Plattform ein Umfeld bleiben wird, in dem sich nicht nur Marken wohlfühlen, sondern der Ton des Austausches auch für die User:innen angenehm und wertschätzend ist.